KDB-Tech-Update: Microsoft, Google und andere Big Tech gründen Konsortium, um Auswirkungen von KI auf Jobs zu untersuchen
Die führenden Tech-Firmen Microsoft, Google, Cisco, IBM, Intel und weitere haben ein Konsortium namens “AI-Enabled Information and Communication Technology Workforce Consortium” gegründet. Das Ziel des Konsortiums ist es, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Arbeitsplätze in der Informations- und Kommunikationstechnik (ITC) zu untersuchen.
Das Konsortium wird von Cisco geleitet und umfasst Unternehmen wie Google, IBM, Intel und Microsoft. Ergänzt werden die Big-Tech-Player von der Unternehmensberatung Accenture, dem Start-up Eightfold und der Jobbörse Indeed. Auf der Seite der Arbeitnehmer werden sie von dem Berufsverband Communications Workers of America und dem nordamerikanischen Gewerkschaftsdachverband American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations unterstützt.
Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, in der ersten Phase 56 Berufsbilder aus dem ICT-Sektor zu evaluieren und anschließend Schulungsempfehlungen zu geben. Dabei handelt es sich um etwa 80 Prozent der ICT-Positionsbezeichnungen, für die in den USA und den wichtigsten EU-Ländern die meisten Stellenausschreibungen verzeichnet wurden.
Die Unternehmen im Konsortium haben konkrete Maßnahmen angekündigt. IBM will bis 2030 30 Millionen Menschen digitale Skills beibringen, darunter zwei Millionen, die explizit für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz geschult werden sollen. Microsoft hat das Ziel, bis zum Jahr 2025 zehn Millionen Personen aus unterprivilegierten Gegenden fit für den KI-getriebenen Arbeitsmarkt von morgen zu machen.
Das Konsortium möchte in der ersten Phase einen Bericht erstellen, der sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmern Orientierung bietet. Die Ergebnisse sollen Arbeitgebern praktische Einblicke und Empfehlungen bieten, um ihre Arbeitnehmer auf KI-gestützte Umgebungen vorzubereiten und weiterzubilden. Ziel ist es, niemanden bei der KI-Revolution zurückzulassen.
Die Gründung des Konsortiums zeigt, dass die führenden Tech-Firmen sich ihrer Verantwortung bewusst sind und die Auswirkungen von KI auf Arbeitsplätze ernst nehmen. Es wird spannend sein zu sehen, welche Erkenntnisse das Konsortium gewinnen wird und welche Maßnahmen daraus resultieren, um den Arbeitsplatz der Zukunft zu gestalten.
Ohne Bauchschmerzen in neue Technologien investieren
Der Artikel behandelt das Thema, wie Unternehmen ohne Bedenken in neue Technologien investieren können. Oft sind innovative Technologien mit hohen Kosten verbunden, was viele Unternehmen abschreckt. Zudem besteht eine gewisse Risikoscheu, insbesondere im deutschen Mittelstand. Um diese Blockade zu überwinden, bietet Fujitsu als führender IT-Komplettanbieter Lösungen zur datengetriebenen Transformation an.
Das Unternehmen unterstützt seine Kunden dabei, risikofrei Zugang zu den neuesten Technologien zu erhalten. Eine Möglichkeit ist das TransforMatrix, ein virtuelles Testfeld, in dem Unternehmen die neuesten Innovationen testen können. Durch umfangreiches Testen unter Realbedingungen, volle Kostenkontrolle und ein Pay-per-Use-Consumption-Modell können Unternehmen eine fundierte Entscheidung treffen.
Besonders das Thema Künstliche Intelligenz (KI) wird immer relevanter. Unternehmen versprechen sich durch den Einsatz von KI eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, innovativere Geschäftsmodelle und den Zugang zu neuen Marktsegmenten. Allerdings erschwert die Vielzahl an Anbietern und Applikationen die Entscheidungsfindung. Fujitsu bietet hier den AI Test Drive an, bei dem Unternehmen ihre Infrastrukturen kostenlos testen können, um technische Herausforderungen zu identifizieren und Proof of Concepts zu starten. Dies hilft, das finanzielle Risiko zu senken und eine sichere Einschätzung über den Nutzen des Investments zu bekommen.
Das TransforMatrix bietet jedoch nicht nur Lösungen für KI, sondern auch für andere Technologien und Themen der digitalen Transformation. Unternehmen haben die Möglichkeit, Testmöglichkeiten für Co-Design, Data-Center, Consumption-Modelle oder Innovationsplattformen zu nutzen.
Der Artikel schließt mit dem Hinweis, dass die Einstiegshürde in das Thema KI für jedes Unternehmen deutlich heruntergesetzt wird. Für Unternehmen, die sich für die digitale Transformation interessieren, kann ein Blick in das TransforMatrix hilfreich sein, um einen Einblick in die Zukunft zu erhalten.
Apples Geheimwaffe gegen ChatGPT? Das steckt hinter dem KI-Modell ReaLM
Apple hat ein neues KI-Modell namens ReaLM vorgestellt, mit dem das Unternehmen versucht, mit modernen Sprach-KIs wie ChatGPT mitzuhalten. ReaLM soll Siri intelligenter machen und eine natürlichere Interaktion mit dem Sprachassistenten ermöglichen.
Das KI-Modell ReaLM wurde von einem Team von KI-Entwicklern bei Apple entwickelt. Die Forschungsarbeit mit dem Titel “ReALM: Reference Resolution As Language Modeling” beschreibt, wie das Modell die Art und Weise verbessert, wie Nutzer mit dem iPhone per Sprache interagieren. ReaLM ermöglicht intuitive und kontextbezogene Antworten auf Anfragen und soll damit Siri alltagstauglicher machen.
In dem wissenschaftlichen Aufsatz wird erklärt, dass ReaLM beispielsweise mehrdeutige Verweise auf Bildschirmelemente und den Gesprächs- und Hintergrundkontext verstehen kann. Dadurch ist es möglich, natürlichsprachliche Befehle zu geben, die eine Interaktion mit dem Sprachassistenten erleichtern. Ein Beispiel dafür ist die Anweisung, eine bestimmte Apotheke anzurufen, nachdem eine Liste von Apotheken angezeigt wurde. ReaLM kann den Kontext des Bildschirms und vorherige Anweisungen berücksichtigen und so die gewünschte Aktion ausführen.
Das KI-Modell ReaLM wurde im Vergleich zu anderen Modellen wie OpenAIs GPT-3.5 und GPT-4 als genauer und leistungsstärker beschrieben. Es benötigt weniger Rechenleistung und liefert akkuratere Ergebnisse bei domänenspezifischen Abfragen. Das Modell wurde speziell für den Einsatz auf iPhones und anderen Geräten entwickelt und soll dort ohne Leistungseinbußen funktionieren.
Apple setzt mit ReaLM auf eine On-Device-Lösung, bei der die KI-Modelle direkt auf dem Gerät ausgeführt werden. Dadurch ist eine schnellere Reaktion und eine bessere Privatsphäre gewährleistet. Allerdings erschwert eine reine On-Device-Strategie die Aktualisierung der KI-Modelle und die Anpassung an eine sich schnell verändernde Branche.
Apple hat in den letzten Monaten mehrere KI-Forschungsarbeiten veröffentlicht und wird voraussichtlich auf der WWDC im Juni weitere KI-Funktionen ankündigen. Mit ReaLM und anderen Technologien versucht das Unternehmen, Siri zu verbessern und mit anderen Sprach-KIs wie ChatGPT mitzuhalten.
Microsoft will Noise-Problem beim Quantencomputing gelöst haben
Microsoft hat in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Quantinuum einen großen Durchbruch beim Quantencomputing erzielt. Das bisherige Problem beim Quantencomputing war das sogenannte “Noise-Problem”. Während klassische Computer mit binären Bits arbeiten, die entweder ein- oder ausgeschaltet sind, verwenden Quantencomputer physikalische Qubits, die gleichzeitig in mehreren Zuständen existieren können. Diese Qubits sind jedoch sehr anfällig für Störungen aus verschiedenen Quellen wie externe elektromagnetische Felder oder kosmische Strahlung.
Um dieses Problem zu lösen, haben Microsoft und Quantinuum sogenannte logische oder virtuelle Qubits entwickelt. Dabei werden mehrere physische Qubits auf einer abstrakten Ebene zusammengefasst. Durch diese Gruppierung können Fehler erkannt und korrigiert werden. Dadurch soll die Fehlerquote der physischen Qubits um den Faktor 800 verbessert werden.
Microsoft und Quantinuum haben insgesamt 14.000 Einzelexperimente durchgeführt, bei denen kein einziger Fehler unkorrigiert blieb. Dieser Durchbruch wird als Startpunkt für das Level-2-Resilient-Quantencomputing gesehen, das auch außerhalb der Forschung in der Praxis angewendet werden kann.
Das Ziel von Microsoft ist es, die Zuverlässigkeit von Qubits zu erhöhen und fehlertolerantes Quantencomputing zu ermöglichen, um bisher unlösbare Probleme zu lösen.
KI verdreifacht Effizienz vertikaler Windräder
In einem aktuellen Forschungsprojekt ist es Wissenschaftlern gelungen, die Effizienz von vertikalen Windrädern mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) zu verdreifachen. Vertikale Windräder haben gegenüber herkömmlichen Windrädern mit horizontal ausgerichteten Rotorblättern einige Vorteile. Sie benötigen weniger Platz, sind leiser und weniger gefährlich für Tiere. Zudem liefern sie auch bei niedrigen Windgeschwindigkeiten Energie. Allerdings sind sie anfälliger für Schäden bei starkem Wind und müssen oft schon bei vergleichsweise geringen Windgeschwindigkeiten abgeschaltet werden. Auch Vibrationen sind ein Problem.
Um diese Herausforderungen zu lösen, haben Schweizer Forscher eine KI eingesetzt, um die optimalen Einstellungen für die Rotorblätter zu finden. Hierfür wurden Sensoren verwendet, um den Einfluss des Windes auf die Performance der Blätter zu messen. Anhand dieser Daten hat ein KI-Algorithmus über 3.500 Profile simuliert und die jeweils besten Einstellungen ermittelt. Durch diese Optimierung konnte die Effizienz der vertikalen Windräder um 200 Prozent gesteigert und die Vibrationen um 77 Prozent reduziert werden.
Besonders interessant ist, dass die KI auch den sogenannten dynamischen Strömungsabriss berücksichtigt hat. Dabei entstehen starke Wirbel, die die Rotorblätter beschädigen können. Durch die optimalen Einstellungen wurden diese Wirbel verringert und im richtigen Moment abgestoßen, was zu einem zusätzlichen Ankurbeln der Energieproduktion führte.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Allerdings handelt es sich hierbei bisher nur um Ergebnisse von Laborversuchen und Berechnungen. Feldversuche müssen nun zeigen, ob die verbesserte Leistung der vertikalen Windräder dauerhaft erzielt werden kann.
Alphabet plant möglicherweise Übernahme von Hubspot
Der Google-Konzern Alphabet erwägt eine potenzielle Übernahme des Softwareunternehmens Hubspot, wie von Reuters berichtet wurde. Sollte es zu diesem Deal kommen, wäre es die bisher teuerste Übernahme in der Geschichte von Alphabet. Hubspot wurde 2006 als Ausgründung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet und begann als Unternehmen für Suchmaschinenoptimierung. Im Laufe der Zeit hat sich das Portfolio von Hubspot erheblich erweitert und umfasst jetzt Software und künstliche Intelligenz für Marketing sowie das Management von Kundenbeziehungen, Content und Social-Media-Auftritten.
Hubspot hat sich insbesondere im Bereich Inbound-Marketing einen Namen gemacht. Obwohl das Unternehmen nicht profitabel ist, generiert es einen positiven Cashflow. Im Jahr 2023 belief sich der Cashflow auf 351 Millionen US-Dollar, was fast einer Million Dollar pro Tag entspricht. Ein Verkauf scheint also nicht dringend erforderlich zu sein. Der Börsenwert von Hubspot ist in letzter Zeit stark gestiegen und liegt derzeit bei 34 Milliarden US-Dollar. Alphabet müsste also ein höheres Angebot machen, was das Unternehmen sich jedoch leisten kann. Zum Jahreswechsel hatte Alphabet zwar nur 24 Milliarden Dollar Bargeldreserven, aber das Wertpapierdepot war noch besser gefüllt. Laut dem Jahresbericht von Alphabet für das Jahr 2023 betrug der Gesamtwert der leicht veräußerlichen Wertpapiere rund 87 Milliarden Dollar.
Es ist jedoch erwähnenswert, dass Alphabet noch nie so viel für eine Übernahme ausgegeben hat. Der bisherige Rekord liegt bei 12,5 Milliarden Dollar, die Google im Jahr 2012 für Motorola Mobility gezahlt hat. Zwei Jahre später verkaufte Google den Großteil von Motorola Mobility an Lenovo zu einem Bruchteil des Kaufpreises.
Laut Reuters berät sich Alphabet derzeit mit Investmentbanken über ein mögliches Angebot für Hubspot. Die Gespräche drehen sich um die Frage, ob Alphabet ein Angebot abgeben sollte, in welcher Höhe und wie hoch die Aussichten auf eine wettbewerbsrechtliche Genehmigung sind. Die derzeitige US-Regierung setzt sich grundsätzlich für mehr Wettbewerb ein und versucht zu verhindern, dass Megakonzerne noch größer werden. Trotzdem hat das Gerücht über die mögliche Übernahme den Aktienkurs von Hubspot am Donnerstag steigen lassen.
Google plant möglicherweise kostenpflichtige KI-erweiterte Suche
Google erwägt die Einführung einer kostenpflichtigen KI-unterstützten Internetsuche, wie die Financial Times unter Berufung auf Insider berichtet. Bisher wurde die Google-Suche ausschließlich durch Werbeeinnahmen finanziert. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind jedoch die Kosten gestiegen, die Google nun möglicherweise durch Gebühren refinanzieren möchte. Trotz der Einführung einer kostenpflichtigen KI-Suche sollen weiterhin Werbeanzeigen in den Suchergebnissen angezeigt werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass Google ein kostenpflichtiges Modell einführt. Mit den Google-One-Abonnements können Nutzer bereits zusätzliche KI-Funktionen gegen Aufpreis erhalten. Dabei können Abonnenten erweiterten Speicherplatz in der Cloud nutzen und Unterstützung durch das erweiterte KI-Modell “Gemini Advanced” erhalten. Nutzer ohne AI Premium können dagegen nur das normale Gemini-Modell verwenden.
Die steigenden Kosten für den Einsatz von KI sind ein Problem, mit dem auch andere IT-Firmen, wie zum Beispiel Microsoft, zu kämpfen haben. Die Entwicklung von KI-Tools, die Bereitstellung von leistungsfähiger Hardware und der Betrieb von starken Servern mit teuren Chips verursachen hohe Kosten. Bisher hat Google diese Kosten durch Werbeeinnahmen gedeckt, jedoch machen Anzeigen nur 75 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Ob Nutzer bereit sind, für eine KI-erweiterte Google-Suche zu zahlen, bleibt fraglich. Microsoft hat bereits massiv in Künstliche Intelligenz investiert, jedoch konnte die KI-erweiterte Internetsuche von Bing bisher nicht mit der traditionellen Google-Suche mithalten.
Die Entscheidung über die Einführung einer kostenpflichtigen KI-Suche bei Google ist noch nicht endgültig gefallen. Die Entwickler arbeiten jedoch bereits an der Umsetzung, das letzte Wort hat die Unternehmensführung.
Cloudflare erweitert seine Workers-Plattform um Python-Unterstützung
Der Infrastruktur- und DNS-Dienstleister Cloudflare hat angekündigt, seine Serverless-Plattform Cloudflare Workers um eine neue Programmieroption zu erweitern. Neben JavaScript, TypeScript und Rust können Entwicklerinnen und Entwickler nun auch Python verwenden, um neue Workers zu programmieren. Dies wurde durch die Integration von Pyodide in die Workers Runtime workerd ermöglicht. Die neuen Python Workers wurden offiziell als offene Betaversion freigegeben.
Um eine umfassende Unterstützung für Python zu gewährleisten, hat sich das Entwicklungsteam von Cloudflare dazu entschieden, die Programmiersprache direkt in die Workers-Plattform zu integrieren. Dadurch entfällt das bisher notwendige Kompilieren nach WebAssembly oder JavaScript. Für die Integration wurde Pyodide verwendet, eine Portierung von CPython nach WebAssembly, die direkt im Webbrowser läuft und den Großteil der Python-Standardbibliothek unterstützt. Mit Pyodide ist es außerdem möglich, viele populäre Packages wie regex, pyyaml, numpy und pandas zu nutzen und weitere aus dem Python Package Index (PyPI) einzubinden. Pyodide wurde in die Open-Source-Runtime workerd von Cloudflare integriert, sodass Bindings zu anderen Cloudflare-Anwendungen wie Vectorize, Workers AI, R2 oder Durable Objects direkt zur Verfügung stehen. Das Importieren von Packages erfordert keine zusätzlichen Build-Schritte oder Werkzeuge. Das Foreign Function Interface (FFI) in Pyodide ermöglicht es Entwicklerinnen und Entwicklern, direkt aus Python heraus auch JavaScript APIs aufzurufen. Dadurch steht beim Programmieren neuer Workers der gleiche Funktionsumfang wie bei JavaScript zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil von Pyodide ist, dass sowohl der Interpreter als auch sämtliche nativen Python-Module als separate WebAssembly-Module gebaut und zur Laufzeit dynamisch verlinkt werden können. Dadurch können Workers, die auf einer Maschine laufen, den gleichen Code der Module nutzen, anstatt eine eigene Kopie mitbringen zu müssen. Dies ist besonders in Umgebungen mit Tausenden von Workers von Vorteil.
Weitere Details zur Integration von Python in die Workers-Plattform von Cloudflare finden sich im entsprechenden Blogbeitrag des Unternehmens. Interessierte können sich auch in den Diskussionen auf GitHub genauer informieren oder aktiv einbringen.
Schleswig-Holsteins Regierung beginnt Umstieg auf LibreOffice
Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat mit einem Kabinettsbeschluss zur flächendeckenden Einführung von LibreOffice für die 30.000 Beschäftigten der Landesverwaltung den Abschied von Microsoft Office eingeleitet. Mit diesem Schritt zeigt die Regierung, dass sie die digitale Souveränität ernst nimmt.
Der Wechsel auf Open-Source-Software bringt laut der Landesregierung nicht nur Vorteile in Bezug auf die digitale Souveränität, sondern auch eine verbesserte IT-Sicherheit, geringere Kosten, mehr Datenschutz und ein besseres Zusammenspiel unterschiedlicher Systeme. Zudem plant das Land, sich an der Weiterentwicklung der Software zu beteiligen und Ergebnisse unter freien Lizenzen zu veröffentlichen.
Der Umstieg auf LibreOffice als Office-Software in der Kommunikation zwischen Ministerien und Behörden soll kurzfristig erfolgen. Dabei ist der Umstieg verpflichtend, es können jedoch Ausnahmen vereinbart werden, falls “technische oder fachliche Gegebenheiten” dies erfordern. Es wird ein Schulungsangebot geben, das bedarfsgerecht fortgeführt wird. Die Staatskanzlei verspricht auch persönliche Hilfe bei der Umstellung.
Die Landesregierung hatte ursprünglich das Ziel einer vollständigen Umstellung der Landesverwaltung auf Open-Source-Software, jedoch hat die aktuelle Koalition aus CDU und Grünen weniger ehrgeizige Ziele in Bezug auf Open-Source-Software. Die Staatskanzlei ist jetzt für das Thema Digitalisierung verantwortlich. Dennoch betont die Regierung, dass die Ablösung proprietärer Software durch Open Source weiterhin vorgesehen ist. Bis Ende 2025 sollen “einen Großteil der bisher verwendeten, proprietären Softwarelösungen im Bürokommunikationsbereich durch souverän betriebene und frei lizenzierte Varianten abgelöst werden.”
Mit der Einführung von LibreOffice macht die Landesregierung von Schleswig-Holstein nun den Anfang für diesen Umstieg.